• Suche
  • Themen
  • Angebot
    • Eltern
    • Kitas
    • Stellen
    • Partner
    • DE
      • Deutsch
      • Français
      • English
Anmelden
  • DE
    • Deutsch
    • Français
    • English
Anmelden
Kitas

Kita-Eintritt: Eingewöhnungszeit aus Sicht einer Kita

Irit Mandel • 12.06.2015 • 5 min
Im April haben wir über die Eingewöhnungszeit in der Kita geschrieben und euch ein paar Tipps aus unserer persönlichen Erfahrung gegeben. Doch wie sieht das Ganze aus der Sicht der Kitas aus?

Dila Hüdür, Kita-Leiterin in der Kinderkrippe Mariakäfer in Zürich-Oerlikon, hat uns ein paar Fragen im Interview dazu beantwortet.

Liebe Dila, erzähl uns einmal, wie die Einführungszeit bei euch in der Kita abläuft?

Für die Eingewöhnung planen wir in der Regel zwei Wochen ein und halten uns so weit als möglich an das Berliner Eingewöhnungsmodell. Am ersten Tag geht es um das Kennenlernen zwischen Eltern und Bezugsperson. Es werden alle wichtigen Informationen über das Kind an die Bezugsperson weitergegeben. Auch findet das erste Kennenlernen zwischen Bezugsperson und Kind statt. Die Bezugsperson achtet dabei darauf, dass sie dem Kind nicht zu Nahe kommt und geht langsam auf das Kind ein.

Wie geht es weiter?

Die nächsten Tage findet dann die Eingewöhnung statt, bei der die Eltern während den ersten zwei Tagen, die vollen 1 - 3 Stunden dabei sind. Nach dem dritten Tag findet die erste Trennung statt. Die erste Trennung ist meist nicht länger als 20 Minuten, und wenn sich das Kind in diesen 20 Minuten wohl fühlt und im Gruppenalltag mit macht wird am nächsten Tag eine längere Trennung stattfinden. Der ganze Prozess findet so lange statt, bis das Kind sich in unserem Kita-Alltag gefunden hat und sich wohl fühlt.

Habt ihr eine altersgemischte oder –getrennte Gruppe bei euch in der Kita?

Wir haben zwei altersgemischte Gruppen, teilen jedoch regelmässig die Gruppen auf, damit sich z.B. die Säuglinge vom lauten Alltag zurückziehen können und damit die grösseren Kinder, wie auch die Säuglinge, ihren Bedürfnissen nachgehen können. Ein guter Ausgleich ist sehr wichtig für die Kinder, so lernen sie, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Deshalb arbeiten wir manchmal auch gruppenübergreifend, damit wir noch gezielter auf die einzelnen Bedürfnisse der Kinder eingehen können.

Gibt es einen Unterschied in diesem Prozess, je nachdem ob ein kleines Baby oder ein etwas älteres Kind in der Kita startet?

Bei Säuglingen habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass die Eingewöhnung schneller und „reibungsloser“ verläuft. Bei den grösseren Kindern ist es so, dass sie in der Anfangszeit sehr zurückhaltend sind und sich oft lange an die Eltern klammern, bis sie sich wohlfühlen. Deshalb arbeiten wir da sehr eng mit den Eltern zusammen. Jedoch gibt es immer wieder Unterschiede, manchmal braucht ein grösseres Kind gar keine Nähe zu den Eltern und ein Säugling dafür mehr. Jedes Kind ist ein Individuum, welches wir individuell eingewöhnen und ihm die Nähe und Distanz gewähren, welche es gerade braucht.

Ist diese Eingewöhnungszeit fix geregelt oder macht ihr da je nach Kind Anpassungen?

Die Eingewöhnungen finden während zwei Wochen statt, aber trotzdem gibt es manchmal Ausnahmen, da die Eltern früher arbeiten müssen und wir aus diesem Grund die Eingewöhnung innerhalb einer Woche machen. Jedoch achten wir auch da darauf, dass in der zweiten Woche die Kinder nicht all zu lange bei uns bleiben, also dass die Eltern den Kita-Tag so kurz wie möglich halten. Die erste Trennung zwischen Eltern und Kind findet immer erst am dritten Tag statt, jedoch passen wir die Trennungszeiten situationsbedingt an und achten dabei darauf, dass wir die Kinder nicht überfordern.

Als wir unsere Kita-Einführung hatten, ist mir besonders aufgefallen, wie warmherzig sich die ErzieherInnen um mich und mein Wohlbefinden gekümmert haben. Fällt es den Eltern meist schwerer als dem Kind loszulassen?

Die Eingewöhnungszeit ist nicht nur für die Kinder sondern auch für die Eltern eine wichtige Zeit. So bekommen die Eltern die Möglichkeit, sich Schritt für Schritt an die neue Situation zu gewöhnen. Es gibt Eltern, denen es sehr schwer fällt loszulassen und diese brauchen Anfangs noch ein wenig Zeit. Wir versuchen dann so gut wie möglich auch auf die Gefühle der Eltern einzugehen und begleiten auch sie durch die Eingewöhnung.

Was empfiehlst du den Eltern, wenn es ihnen besonders schwer fällt?

Über ihre Ängste und ihr Anliegen offen mit der Betreuungsperson zu sprechen, denn oft genügt ein kleiner Austausch. Es ist sehr wichtig, dass die Eltern sich nicht von ihren negativen Gedanken lenken lassen, denn das spüren die Kinder und es macht sie unsicher und erschwert die Einführungszeit.

Umgekehrt: Was empfiehlst du den Eltern, bei denen es dem Kind besonders schwer fällt?

Das Kind vor dem Krippentag zu informieren und gut vorzubereiten. Mit ihm über die Aktivitäten, die es in der Kita gerne macht, sprechen und aktiv zuhören. Ausserdem können die Eltern mit dem Kind zusammen ein eigenes Ritual gestalten, welches sie jeden Morgen zusammen durchführen können. Dies kann z.B. das Winken am immer selben Fenster sein. Das gibt dem Kind, so wie auch den Eltern, die nötige Sicherheit. Anfangs hilft es auch, wenn das Kind einen Gegenstand von zu Hause mitnehmen kann, welcher ihm viel bedeutet. Dies kann ein Auto sein, oder aber das Kuscheltier, welches das Kind immer zum Schlafen braucht.

Die Einführungszeit ist vorbei, alles lief wie geschmiert, jetzt weint mein Kind trotzdem, wenn ich es morgens in die Kita bringe. Oder es hat tagsüber sehr häufig Mühe. Passiert das oft? Was rätst du den Eltern?

Wenn dem Kind genügend Zeit während der Eingewöhnung gelassen wird, passiert es eher selten, dass es tagsüber häufig weint. Aber oft erleben wir, dass die Kinder anfangs mehr Mühe haben, in die Kita zu kommen. Diese Phase haben sie dann in den 2 - 4Jahren Kita zwischen durch auch mal. Jedoch sind es meistens nur die ersten 5 Minuten, die „schwierig“ sind. Deshalb raten wir den Eltern, wie zuvor zu reagieren, dem Kind die nötige Zeit zu geben und sich klar zu verabschieden und anschliessend zu gehen.

Vielen Eltern in meinem Umfeld bereitet das Schlafen in der Kita Sorgen. Die Erst-Kita-Kinder sind sich noch nicht gewöhnt, in einem Raum mit vielen Anderen ihren Mittagsschlaf zu machen. Wie löst ihr das?

Wichtig ist dabei, dass das Kind während der ersten Zeit von der Hauptbezugsperson zum Schlafen begleitet wird. Die Hauptbezugsperson ist dann bei ihm, bis das Kind einschläft. Vor dem Schlafen gehen haben wir ein Schlafritual, so wird das Kind schon mal darauf vorbereitet und weiss, was als Nächstes kommt. Dadurch bekommt es Sicherheit. Ausserdem versuchen wir die Schlafrituale der Kinder von zu Hause so weit wie möglich zu übernehmen. Dadurch wird dem Kind noch mehr Sicherheit gegeben.

Darf ich in der Kita anrufen und mich nach dem Wohlbefinden meines Kindes erkundigen (auch wenn ich davon ausgehe, dass ihr mich kontaktieren würdet, wenn etwas wäre)?

Natürlich, die Eltern dürfen sich bei jedem Anliegen an die Kita-Leitung wenden.

Nun mal ehrlich: Wie sieht es mit der Anmeldung aus? Wann meldet man sich am besten bei euch? Tatsächlich bereits in der Schwangerschaft oder doch erst, wenn das Kind da ist?

Am besten so früh wie möglich, denn es kann sein, dass wir bei einer kurzfristigen Anmeldung keinen Platz mehr haben und deshalb die Anmeldung nicht gleich annehmen können.

Und welche Faktoren machen es einfacher, einen Kita-Platz zu bekommen?

Wenn sich die Eltern frühzeitig um einen Krippenplatz bemühen, ist es natürlich einfacher, denn die Chance auf einen freien Platz ist somit grösser. Ansonsten ist es schwer zu sagen, was für Faktoren wichtig sind. Wir haben Kinder aus verschiedenen Kulturen und heissen alle herzlich Willkommen.

Danke Dila für deine Antworten! Gibt es noch Irgendetwas, das du den (werdenden) Eltern auf diesem Weg mitgeben möchtest?

Eine offene Kommunikation ist das Wichtigste. Informiert euch frühzeitig über die Institution, bereitet euch auf die Besichtigung der Krippe gut vor, überlegt euch, was ihr für Fragen habt und scheut euch nicht davor, diese zu stellen. Nehmt euch ausserdem genügend Zeit für die Eingewöhnung und kommt mit weiteren Fragen immer auf das Kita-Personal zu, damit ihr ein gutes Gefühl bei der Betreuung für euer Kind/ eure Kinder habt.

© copyright der Fotos Kinderkrippe Mariakäfer

Weitere Artikel die Dir gefallen könnten

Kitas

Virtuelle Kitabesichtigung

Im Juli hatten wir euch den 3D Rundgang einer Kita vorgestellt und vorgeschlagen, dass wir das Erstellen von solchen virtuellen Besichtigungen und das Integrieren in euer Kitaclub-Profil anbieten. Der Erfolg und das Interesse waren so gross, dass wir keine Zeit verlieren durften. Und jetzt sind wir soweit!
Eltern

Einfachere Suche nach Kinderkrippen

Wer einen Krippenplatz für sein Kind sucht, kennt das Problem: wo kriegt man eine gute Übersicht der Kitas in einer bestimmten Region oder Umgebung?

Folge uns!

  • Folge uns auf Facebook
  • Folge uns auf Instagram
  • Folge uns auf Twitter
  • Folge uns auf YouTube
  • Kontakt
  • Downloads
  • Werbung
  • Nutzungsbedingungen
© Kitaclub AG 2022